Der Niagarafälle
Die Fälle - Überblick
Die Niagarafälle bestehen aus drei Wasserfällen (v. l. vom kanadischen Festland aus): American Falls, die kleineren Bridal Veil Falls und die Horseshoe Falls. Bei ersteren stürzen die Wassermassen an einer Kantenlänge von 323 Metern 53,6 Meter in die Tiefe, wobei die tatsächliche Sturzhöhe durch Geröll nur etwa 21 Meter beträgt. Bei den Horseshoe Falls ist die Sturzhöhe 50,9 Meter an einer Kantenlänge von 792 Meter. Über alle drei Fälle fließen pro Sekunde insgesamt gut 2,7 Millionen Liter Wasser. Die erdgeschichtlich noch jungen Wasserfälle entstanden nach der letzten Eiszeit, vor etwa 12.500 Jahren.
Noch ein paar Fakten
In den vier Seen bevor das Wasser die Niagarafälle erreicht, den Upper Great Lakes – Michigan, Huron, Superior und Erie – befindet sich ein Fünftel des weltweiten Süßwassers. Der darauffolgende Niagara River ist mit seinen nur 58 Kilometern Länge trotzdem einer der wasserreichsten der Welt. Er verläuft vom Lake Erie bis zum Lake Ontario, dem fünften Great Lake.
Fast unglaubwürdig ist, dass die Niagarafälle bis Anfang des 20. Jahrhunderts regelmäßig zugefroren sind. Dabei bildeten sich nach und nach am Ufer des Flusses Eisformationen, die in besonders starken Wintern über den gesamten Fluss wuchsen und eine ice bridge bildeten. Diese Eisschicht, bis zu knapp 20 Metern dick, reichte oftmals mehrere Kilometer flussabwärts. Die Fälle selbst froren jedoch nie zu, das Wasser floss unter der Eisschicht weiter.
Wildlife
Auch wenn das Gebiet der Niagarafälle nicht mit Nationalparks wie beispielsweise dem → Yellowstone mithalten kann, bietet es trotzdem eine sehenswerte Artenvielfalt an Vögeln, Säugetieren und Reptielien. Das ganze Jahr über sind Möven, Kanadagänse, Spechte, Eulen und Rotschwanzbussarde (Red-tailed Hawks) sowie Truthahngeier (Turkey Vultures). Auch der Kanadareiher (Great Blue Heron), der dem europäischen Graureiher ähnlichsieht, ist häufig zu sehen. Bei den Säugetieren sind besonders Eichhörnchen, Waschbären (Raccoons) und Weißwedelhirsche (White-tailed Deer) zu nennen. Neben Eidechsen, Fröschen und Kröten kann man mit etwas Glück die Strumpfbandnatter (Common Garter Snake) sowie die Dreiecksnatter (Milk Snake).
Aktivitäten
Die wohl bekannteste Aktivität ist eine Bootstour (Maid of the Mist – USA; Hornblower Niagara Cruises – Kanada) zu den Wasserfällen. Diese kann ich euch auch absolut empfehlen, aber denkt an Wechselklamotten im Auto oder Hotel, da man trotz Poncho ziemlich nass wird. Die Wasserfälle sind halt nochmal eine Nummer größer als beispielsweise die Rheinfälle. Besonders im Winter freut man sich dann über trockene Kleidung. Gerade wer hochwertige Kameraausrüstung und Smartphones hat sollte sich diesem bewusst sein. Wenn die Ausrüstung nicht wasserdicht ist, packt sie lieber nach ein paar Bildern schnell weg.
Neben einer Bootstour seien noch die Aussichtplattformen zu erwähnen: Journey Behind the Falls (Kanada) und Cave of the Winds (USA). Auch interessant ist ein Spaziergang über die Rainbow Bridge (Grenzübergang – US$1), mit Aussicht auf die Niagarafälle. Ebenso eine schöne Aussicht hat man aus der Vogelperspektive vom Skylon Tower auf kanadischer Seite.
Anfahrt
Die nächsten internationalen Flughäfen sind entweder Toronto (Kanada) oder Buffalo (USA). Wenn ihr mit dem Auto von den USA nach Kanada einreist braucht ihr neben einem gültigen Reisepass auch US$4, entweder bar oder per Karte zu entrichten. die Gegenrichtung ist wiederum kostenlos. Alternative bietet sich die Anreise via Bus und Bahn an, die Niagarafälle sind bestens angebunden.
Weitere Beiträge im → Nordosten der USA: → New York → Letchworth State Park
Eine Übersicht findert ihr hier: → USA