Review: Saal Digital Professional Line Fotobuch

Seit einigen Monaten wurde mir auf Facebook immer wieder eine Werbung von Saal Digital eingeblendet, mit der man einen Gutschein von 100 € auf ihr Professional Line Fotobuch bekommt. Einzige Bedingung dazu ist, dass man eine aufrichtige Meinung zu diesem Produkt veröffentlicht, egal ob auf Facebook oder der eigenen Website. Erst dachte ich mir, das ist ein Marketing-Gag und so ignorierte ich es, bis ich dann im Januar tatsächlich darauf klickte und ein paar Tage später den Gutschein erhielt. Von da an hatte ich einen Monat, das Projekt abzuschließen.

Das Projekt

Schon seit längerem hatte ich vor ein Bildband meiner Website, mit den Highlights zu erstellen. Da ein Echtfotobuch in der Regel nicht das Beste ist, wenn es um Textpassagen geht, war ich schon auf die Umsetzung gespannt. zuhause stehen bei mir über 30 Fotobücher, meistens nur Bilder mit wenigen Überschriften, doch der Text haute mich bisher eigentlich selten vom Hocker. Auch die Bildqualität war von sehr gut bis akzeptabel. Deshalb wollte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen, das Saal Digital Professional Line Fotobuch im Querformat zu testen und mit meinen bisherigen Erfahrungen anderer Hersteller vergleichen.

Das Buch

Vorab sei gesagt, dass Saal Digital auch andere Fotobücher mit verschiedenen Formaten und Veredlungen anbietet, jedoch kommen alle mit der Panoramabindung – also im Layflat-Format! Sein Fotobuch kann man dann entweder mit dem eigenen Bildbearbeitungsprogramm erstellen und per pdf einsenden oder mit der Saal Digital Software. Letztere habe ich gewählt, da es hier um den Test des Anbieters geht.

Mein Projekt wurde letztendlich mit 56 Seiten recht umfangreich, aber ich wollte mein Prjekt nicht einfach kürzen – so wurde noch eine kleine Zuzahlung fällig. Als Cover habe ich mich für das Acrylglass entschieden, da dieses einen besonderen Reiz darstellt. Die Rückseite sowie die Stirn im simplen aber edelem schwarzen Lederlook. Im Inneren entschied ich mich für die Seiten als Abzug auf Hochglanzfotopapier.

Die Software

Saal Digital Software-Oberfläche (Nummerierung von links nach rechts)
Saal Digital Software-Oberfläche (Nummerierung von links nach rechts)

Für alle, die schon einmal ein Fotobuch erstellt haben erscheint die Oberfläche erst einmal vertraut. Links hat man eine Leiste zur Dateiauswahl (1), unten eine Übersicht der Seiten (2) sowie eine Zusammenfassung inklusive dem Endpreis zuzüglich Versandkosten (5). Rechts kann man dan verschiedene Reiter darstellen, zum Beispiel die Cover-Oberflächen-Auswahlu sowie das Finish (6), oder aber die Ebenen der Seite, Cliparts und vordefinierte Seitenlayouts (7). Zum einfachen Navigieren kann man entweder unten auf die Seite klicken oder mit den Schaltflächen eine Seite nach rechts oder links blättern (4). Interessant ist, dass trotz Darstellung einer weißen Linie zwischen den Bildern (3) keine im Endprodukt zu finden ist, wenn man die Einrastfunktion verwendet hatte – glucklicherweise nur ein Anzeigefehler der Software. Dazu muss ich sagen, dass gerade die Einrastfunktion perfekt funktioniert, was ich auch schon schlechter umgesetzt bei anderen Anbietern erlebt habe! Hilfreich finde ich manchmal noch das Raster, welches z.B. als 0,5 cm gewählt werden kann, einzublenden, vor allem wenn man den Abstand der Bilder untereinander gleichmäßig gestalten will. hierfür gibt es keine Funktion, mann müsste ein vordefiniertes Layout wählen, was ich aber nicht wollte. Zu erwähnen sei noch die rote Linie (der Überdruck) an den Seitenrändern, welche den Beschnitt angibt. Hier muss man entweder deutlich darüber gehen oder eben einen Rand lassen – eine Fehlermeldung kommt sonst beim in den Warenkorb legen. Insgesamt muss ich sagen, dass ich von der Software überzeugt bin, auch wenn ein gleichmäßiger Abstand zwischen Bildern bei einem flexiblen eigenen Layout nur mit Mühe erreicht werden kann.

Das Cover

Zugegeben, auf das Acrylglas-Cover war ich besonders gespannt! Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte, speziell was die Umsetzung und die Wirkung betrifft. Auf den ersten Eindruck war ich dann aber begeistert, als ich es in meinen Händen hielt. Von der Ausführung her ist das Acrylglas am linken Ende abgeschliffen und etwas dünner, damit es in den „Lederschlauch“ eingeführt und verleimt werden kann. Bei der genaueren Betrachtung des Übergangs zwischen Leder und Acrylglas fallen leichte Kanten und Ecken auf, die ich jedoch nicht weiter störend finde. Man merkt diess auch beim drüber streichen mit dem Finger (siehe Bild). Dies hätte man sicher besser lösen können, es ist ja schließlich ein Premiumprodukt. Am anderen Ende widerum sind die beiden Ecken schön abgerundet, was einen wertigen Eindruck macht. Der Lederlookeinband, vermutlich Kunstleder, macht einen soliden und wertigen Eindruck und harmoniert sehr gut mit dem Acrylglas. 

Saal Digital Professional Line - Acrylglas-Cover
Saal Digital Professional Line - Acrylglas-Cover
Saal Digital Professional Line - Cover Frass
Dopplereffekt an der Acrylglasskante

Etwas fraglich ist die Kantengestaltung mit der Frass, da diese je nach Lichteinfall sowie Betrachtungswilnkel nicht ideal wirkt. Genauso verhält es sich mit der Kante des Acrylglases, es erzeugt einen Dopplereffekt. Es sei angemerkt, dass es sich hierbei um „jammern“ auf extrem hohen Niveau handelt und vermutlich nur besonders bei einem Schriftzug im Randbereich auffällt! Beides sehe ich nicht als Minuspunkt an.

Den einzigen wirklichen Minuspunkt sehe ich darin, dass die erste Seite des Fotobuchs auf den Rücken des Acrylgals aufgeglebt ist, ebenso wie die letzte Seite des Fotobuchs auf den Rückeinband. Eine schönere Lösung wäre hier eine Leerseite, zur Not gegen Aufpreis. Bei einem Produkt der Professional Line erwarte ich, was bei vielen Anbieteern Standard ist. Zudem ist dass Coverbild nur ein Injekt-Druck, was sicher nicht schlecht ist, aber bei einem Echtfotobuch höchster Qualität wäre es wünschenswert, wenn dies von Vorne bis Hinten durchgezogen wird. Besonder erwähnen muss man, dass man keine Lufteinschlüsse findet, was beim Aufkleben auf Glas immer mal vorkommen kann. Sehr schöne Umsetzung und Verarbeitung hier vom Hersteller.

Saal Digital Professional Line - Cover Innenseite
Saal Digital Professional Line - Cover Innenseite

Das Innere

Saal Digital Professional Line Das Innere
Innendoppelseite des Professional Line Fotobuchs

Wie bereits eingangs erwähnt habe ich mich im Inneren für das Hochglanzfotopapier entschieden. Es macht einen wertigen Eindruck mit satten Farben. Da die auffeinanderfolgenden Seiten zusammengeklebt sind, sind die Seiten angenehm dick. Es gibt zwar noch die Professional Line XT mit besonders dicken Seiten, allerdings finde ich das normale Fotobuch der Professional Line absolut ausreichend. Bei den Bildfarben sieht man, dass sie kräftig sind, aber es zu keinem Farbstich kommt. Oftmals haben hier Fotobücher vor allem bei Gelbtönen Probleme – nicht aber hier, wie man oben im Bild sehen kann. Auch was die Umsetzung des Überdrucks sowie die anschließende Qualitätskontrolle betrifft muss man hier gestehen, dass dies hervorragend gelöst wurd. Die Seiten sind sauber beschnitten, die Bilder immer gleich weit vom Rand entfernt bzw. randlos – je nachdem, was man bei der Gestaltung wählte.

Im Bild nebenan/unten sieht man gut, wie die einzelnen Doppelseiten zusammengeklebt sind. Bei genauem Hinsehen sieht man, dass die Bindung durch ein Gewebe verstärkt ist, was es hoffentlich langlebig macht. Zudem sieht man, dass die Seiteninnenkante sauber eingebracht ist, das Bild verläuft, wie es soll, entlang des „Seitenrands“ der Doppelseite. Erwähnen sollte man noch, allerdings standard bei Layflat Fotobüchern, dass die Doppelseiten nahtlos wirken. Damit kann man sogar ein Bild über beide Seiten spannen. Noch zu erwähnen ist, dass Saal Digital bei der Professional Line komplett auf ein Logo verzichtet. Dies fällt äußerst positiv auf, ein Logo empfinde ich bei anderen Herstellern immer als störend.

Saal Digital Professional Line Bindung
Bindung des Professional Line Fotobuchs

Text- und Bilddarstellung

Saal Digital Professional Line Textdarstellung
Textdarstellung im Professional Line Fotobuch

Die Textdarstellung ist bei Echtfotobüchern immer die Königsdisziplin, da hier meist schwarz auf weiß trifft. Beimm Schärfen wird dann der Kontrast an den Kanten erhöht, was sich natürlich hier schwierig erweißt, denn es hat schon den höchsten Kontrast. Dadurch kommt oftmals Unschäfe zum Vorschein. Gerade hier muss man dem Hersteller ein Kompliment aussprechen, da dies hier gut umgesetzt wurde und der Text sehr scharf erscheint solange man keine Lupe nimmt. Dadurch kann man allgemein, auch bei den Bildern, von einer sehr guten Abbildungsqualität ausgehen.

Das Saal Digital Professional Line Fotobuch setzt die Farbabstufen hervorragend um. Selbst feine Abstufungen, wie beispielsweise das Rot am Berghang oder das Gelb der Gräser im Zion National Park sind realistisch dargestellt. Zudem werden auch Schwarztöne tatsächlich schwarz umgesetzt. Egal ob Landschaften am Tag, Sonnenuntergänge oder die Federn eines Vogels – kein Detail geht hier verloren. Daher finde ich das Fotobuch im Bezug auf die Qualität der Belichtung absolut top.

Saal Digital Professional Line Bilddarstellung
Farbgebung und Bilddarstellung im Professional Line Fotobuch

Fazit

Besonders durch das Acrylglas-Cover hebt sich das Saal Digital Professional Line Fotobuch von der Konkurenz ab. Die Verarbeitung, mit Ausnahme der fehlenden Leerseite am Anfang und Ende des Fotobuchs, ist einbandfrei. Auch an der Bild- und Textgestalltung gibt es nichts auszusetzten, dabei ist vor allem die Farbtreue und die hervoragende Darstellung der Höhen und Tiefen lobenswert. Genauso werden Texte, obwohl dies grundsätzlich nicht das Ziel eines Echtfotobuchs ist, gut dargestellt. Außerdem ist positiv zu vermerken, dass kein Hersteller Logo abgedruckt wird. Einzig am Cover sehe ich Mängel, welche sich jedoch beheben lassen. Letztendlich muss man immer etwas finden, was einen stört und oftmals ist dies letztendlich Geschmacksache. Auch die Software konnte mich überzeugen: sie ist einfach zu bedienen, aber trotzdem recht umfangreich und hat die meisten notwendigen Hilfsmittel wie Magnetlinien, Raster und Co. Wünschenswert wäre aus meiner Sicht nur, den Abstand zwischen Bildern selbst gleichmäßig einstellen zu können – auch hier „Jammern“ auf sehr hohem Niveau. Abschließend würde ich dem getesteten Professional Line Fotobuch 4,5 von 5 Sternen geben, da dies wohl die gängigste Form der Bewertung ist.

Nicht bewertet habe ich die Geschwindigkeit, welche sich im Durchschnitt befand, da durch den plötzlichen Wintereinbruch Verzögerungen vertretbar wären. Abgeschickt habe ich das Fotobuch am Freitag Abend, am Dienstag drauf habe ich die Versandbestätigung erhalten. Die Zustellung erfolgte dann am Donerstag. Passt für mich.

Mit abschließendem Hinweis möchte ich darauf hinweisen, dass ich diesen Test im Rahmen einer Produkttestwerbung von Saal Digital geschrieben habe. Jedoch ist wie eingangs erwähnt nur eine aufrichtige Bewertung gefordert, so hätte ich das Fotobuch auch schlecht bewerten können, wenn es dies wäre. Daher kann ich euch mit bestem Gewissen versichern, dass dies eine objektive Beschreibung und Bewertung dieses Produkts ist.

Cover
4/5
Verarbeitung
4.5/5
Bilddarstellung
5/5
Textdarstellung
5/5
Software
4.5/5
Gesamteindruck
4.5/5

Was ist eure Erfahrung? Habt ihr Fragen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Vergleich mit anderen Anbietern

Folgt noch zu gegebener Zeit.

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